5 Fehler, die es bei internationalen Messen zu vermeiden gilt

In den letzten Jahrzehnten sind Messen immer mehr gewachen und internationaler geworden. Es geht nicht nur darum seine neuesten Produkte zu präsentieren, es geht auch darum Kontakte zu knüpfen und Networking zu betreiben – und das weltweit. Einige Veranstaltungen richten sich nur an Händler und die Presse, während andere auch für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Damit stehen die Aussteller auch schon vor dem ersten Problem: die Wortwahl und visuelle Präsentation müssen dem Publikum entsprechend angepasst werden. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Stolperfallen bei internationalen Messen.

Hier sind 5 Fehler, die es bei internationalen Messen zu vermeiden gilt:

1. Soziale Medien nicht zu nutzen
Selbstverständlich können Sie einfach zur Messe fahren und hoffen, dass die Leute an Ihrem Stand anhalten, doch die Leute im Vorraus über Ihre Anwesenheit zu informieren, wird Ihre Chancen erhöhen. Nutzen Sie die Sozialen Medien zu Ihrem Vorteil, veröffentlichen Sie ein paar Informationen über die Veranstaltung (Standort, Uhrzeit, Zielgruppe usw.) und laden Sie Ihre Follower ein.
Für internationale Messen sollten Sie sich auch überlegen Informationen in mehreren Sprachen zu veröffentlichen. Nehmen Sie an einer Messe in Spanien teil und geben nur deutsche Informationen heraus, wird Ihr Zielpublikum nicht viel damit anfangen können, veröffentlichen Sie zusätzlich spanische Angaben.
Zudem sollten Sie sich Gedanken darüber machen welche Plattformen Sie nutzen sollten, recherchieren Sie welche Sozialen Netzwerke im Gastland beliebt sind und vorrangig genutzt werden. Zum Beispiel ist Facebook in China gesperrt, daher wäre es zwecklos Facebook für Ihre Werbung zu nutzen. Stattdessen sollten Sie Chinas beliebteste Plattform nutzen: WeChat. Täglich sind 900 Millionen Nutzer in dem Netzwerk unterwegs und das im Durchschnitt für 70 Minuten. WeChat kann vielseitig benutzt werden – neben einfachen Posts wie auf Facebook, können unter anderem Flüge gebucht, Rechnungen gezahlt und Investitionen gemacht werden. Firmen können eine offiziele Seite für Eigenwerung und Kundenkontakt erstellen. Das ist definitiv eine Überlegung wert.

2. Unvorbereitet erscheinen
Bevor Sie an einer Messe teilnehmen, müssen Sie sich vorbereiten und sich überlegen was Sie mitbringen wollen. Sie werden keineswegs die einzigen sein, die bei der Vernastaltung mit den potenziellen Kunden reden, das heißt Sie müssen sich etwas überlegen um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Bringen Sie Werbeflyer und Geschäftskarten mit, so können die Kunden Sie im Nachhinein wieder richtig einordnen.
In Ihrer Landessprache werden Sie diese Materialien wahrscheinlich schon vorliegen haben, doch haben Sie auch an andere Sprachen gedacht? Wenn Sie auf internationaler Ebene Geschäfte machen wollen, dann müssen Sie Ihr Zielpublikum gezielt ansprechen und das geht am besten in deren Muttersprache.
TTC wetranslate hat Erfahrung im Übersetzen und Lokalisieren von Geschäftsmaterialien, wie Werbelyern und Geschäftskarten. Wir helfen auch gerne Ihrer Firma und unterstützen Sie so dabei Ihre internationalen Kontakte zu pflegen.
Es würde sich auch empfehlen, wenn Sie selbst die Kultur Ihres Gastlandes recherchieren. Was sind die Traditionen, Werte und Normen vor Ort? Was wird in Rahmen der Gastfreundschaft erwartet? Wie sieht die angemessene Kleidung aus? Wie grüßt man sich? Ist Smalltalk angemessen?

3. Ihren Stand falsch zu gestalten
Die Leute wissen, dass Sie auf der Messe sind und Sie wissen, was Sie mitbringen müssen. Jetzt geht es darum die Aufmerksamkeit vor Ort auf sich zu ziehen. Ihr Stand ist das erste, was die Besucher von Ihnen sehen und könnte darüber entscheiden, ob sie sich Ihnen nähern oder nicht. Dementsprechend sollte die Präsentation Ihres Standes gut durchdacht sein. Wenn Ihr Stand überfüllt und durcheinander ist, dann wird sich dieses Bild auch auf Ihre Firma übertragen. Halten Sie Ordnung und stellen Sie Tische mit Werbeflyern und eventuellen Werbegeschenken im Hintergrund auf, so wird die Interaktion mit Ihren potenziellen Kunden nicht behindert.
Auch Ihr Farbkonzept sollte gut durchdacht sein, denn Farben spielen in verschiedenen Kulturen verschiedene Rollen. Die meisten asiatischen Kulturen verbinden die Farbe Rot mit Freude und Glückseligkeit, doch im Nahen Osten wird sie mit Gefahr, Vorsicht und dem Bösen asoziiert. Die Farbe Gelb steht in Nordamerika für Wärme, Sommer und Gastfreundlichkeit, doch in Lateinamerika steht sie für Tod und Trauer und in Afrika darf die Farbe nur von Leuten getragen werden, die sich in der Oberschicht bewegen. Während Grün in Irland die Nationalfarbe ist und Glück bedeutet, symbolisiert ein grüner Hut in China, dass ein Mann von seiner Frau oder Freundin betrogen wurde. Vor diesem Hintergrund sollten Sie sich genau überlegen was Sie anziehen und wie Sie Ihren Stand herrichten.

4. Unqualifiziertes Personal einstellen
Überlegen Sie sich gut, wer an Ihrem Stand mit den Besuchern spricht, auch dies spiegelt Sie und Ihr Produkt wieder. Interne Mitarbeiter eignen sich um Ihr Produkt angemessen zu präsentieren und die fachliche Sparte abzudecken, doch hier wird wohl trotzdem ein zusätzliches Training angebracht sein. Es geht nicht nur um Fachwissen, aber auch um angemessenes Handeln, einschließlich dem generellen Verhalten auf einer Messe, aber auch die kulturellen Besonderheiten im Blick zu haben. Wenn Ihr Personal zwar alle technischen Aspekte kennt, aber seinen Gegenüber mit unangemessenem Verhalten oder der falschen Wortwahl beleidigt, wäre das eher kontraproduktiv.
In Deutschland werden beispielsweise häufig Messehostessen engagiert. Dabei handelt es sich meist um Studenten von den Universitäten, die neben dem Studium Geld verdienen wollen. Da dieser Job überdurchschnittlich gut bezahlt wird, gibt es in der Regel viele Bewerber und Sie werden keine Probleme haben jemanden zu finden. Hier ist es von Vorteil, dass sie die Landessprache beherrschen und mit den kulturellen Gegebenheiten vertraut sind. Andererseits, sind diese vermutlich nicht mit Ihrer Firma und Ihren Produkten vertraut und benötigen eine thematische Einführung.
Idealerweise engagieren Sie sowohl interne Mitarbeiter, als auch Messehostessen. Letztere dienen als erste Anlaufstelle für den Kunden und lässt Ihre Firma Sympathiepunkte sammeln, dann können sie an einen erfahrenen Mitarbeiter für spezifische Informationen übergeben. So werden Ihre Mitarbeiter von einander profitieren, was auf lange Sicht Ihrer Firma zugute kommt.

5. Sich nicht mit den Besuchern zu beschäftigen
Letztlich ist der soziale Aspekt auf den Messen entscheidend. Begrüßen Sie die Besucher angemessen und lernen Sie die verbalen und non-verbalen Gepflogenheiten des Gastlandes und wenden Sie diese auch an. In Ihrem Heimatland ist es vielleicht üblich sich zur Begrüßung die Hände zu schütteln, doch im Ausland kann die Sache schon wieder ganz anders aussehen. Wie lange schüttelt man sich die Hände? Wer gibt wem die Hand? Fester oder lockerer Handschlag? Ist es erlaubt / üblich dem anderen Geschlecht die Hand zu geben? Wird das Händeschütteln vielleicht als unhöflich empfunden? In Ihrem Heimatland denken Sie über all diese Fragen wahrscheinlich gar nicht nach, doch in einem anderen Land könnte das Ihr potenzielles Geschäft aufs Spiel setzen.
Wenn Sie die Begrüßung überstanden haben, dann wollen Sie Ihre potenziellen Kunden oder Kollegen nicht mit einem Vortrag langweilen. Stattdessen sollten Sie etwas praktisches anbieten. Sie wollen ein Produkt vermarkten? Dann bringen Sie ein Muster mit, so ist es für einen Externer einfacher sich ein Bild zu machen und es ermöglicht eine gezielte Fragestellung. Vielleicht bieten Sie ja sogar ein Produkt an, dass Ihrem Publikum komplett neu ist, in so einem Fall wird ein Muster sicherlich die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Sollte es räumlich möglich sein und mit Ihrer Firma und Ihrem Produkt vereinbar sein, bieten Sie etwas interaktives an. Sie könnten zum Beispiel einen Fotohintergrund und Requisiten mitbringen – Sie können Fotos machen und (mit der Erlaubnis der Besucher) auf Ihren Sozialen Medien veröffentlichen oder die Besucher fotografieren sich selbst und nutzen einen bestimmten Hashtag. So unterscheiden Sie sich von Ihren Konkurrenten und ermöglichen eine etwas andere Art der Kontaktaufnahme nach der Messe. Doch auch hier müssen Sie die Kultur des Gastlandes in Betracht ziehen und Ihr Angebot dementsprechend anpassen.

Wenn Sie das nächste Mal auf einer internationalen Messe ausstellen, behalten Sie diese Punkte im Hinterkopf. Es wird Ihnen jegliche Unannehmlichkeiten ersparen und verspricht einen erfolgreichen Ausgang.

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