Weltweit von über 70 Millionen Menschen gesprochen, ist die türkische Sprache ein reiches und vielseitiges Erbe. Nachfolgend listen wir unsere liebsten Fakten über die Sprache auf, von obskur bis zu Allgemeinwissen. Lesen Sie weiter, vielleicht entdecken Sie etwas neues.
Viele türkische Witze sind gleich
Viele türkische Witze, „fikra“, drehen sich um eine bestimmte Gruppe von Leuten, den Protagonisten Temel, seine Ehefrau Fatma und deren Freund Dursun. Temel ist ein einfacher Kerl von der Küste am Schwarzen Meer und voller Klischees. Es gibt mehrere hundert Witze über das Trio und ihre Abenteuer, die von politischen Fragen bis zu humorvollen Weisheiten und allem, was dazwischen liegt, erzählen.
Bezug zu anderen Sprachen
Türkisch ist nur ein Teil der Sprachfamilie von Turksprachen, die aus 35 verschiedenen Sprachen besteht, darunter Aserbaidschanisch, Kasachisch und Turkmenisch. Verteilt auf der ganzen Welt gibt es etwa 170 Millionen Muttersprachler der Turksprachen – von den Balkanstaaten bis hin zu der Uiguren-Bevölkerung in China. Mit einem Anteil von 40 % der auf der Welt gesprochenen Turksprachen, ist Türkisch die meistverbreitete unter ihnen.
Lateinisch, nicht Arabisch
Türkisch wurde über 1000 Jahre lang in seiner eigenen Form der arabischen Schrift geschrieben. Das lateinische Alphabet wurde 1929 von Mustafa Kemal Ataturk für öffentliche Kommunikation für verpflichtend erklärt. Ziel war es das Land zu modernisieren, nachdem die Türkei 1923 eine Republik geworden ist. Das lateinische Alphabet wurde leicht verändert um sich den phonetischen Anforderungen von Türkisch anzupassen und die Sonderzeichen „Ç“, „Ğ“ und „Ü“ wurden eingeführt. Aktuell besteht das türkische Alphabet aus 21 Konsonanten und 8 Vokalen.
Weitere Entwicklung der Sprache
Vor 1932 entsprach der Anteil von türkischen Wörtern in der Schriftsprache 35-40 %. Dieser Anteil ist erheblich gestiegen und liegt jetzt bei circa 75-80 %. Grund dafür sind die Bemühungen des Instituts für türkische Sprache, welches beauftragt wurde eine Sprachreform einzuführen, bei der arabische und persische Lehnwörter mit dem türkischen Pendant zu ersetzen sind. Noch bis heute setzt das Institut für türkische Sprache seine Arbeit fort, seit 1983 als Bestandteil des Hohen Atatürk-Instituts für Kultur, Sprache und Geschichte.
Besondere Eigenschaften
Eine der ausgeprägtesten Eigenschaften von Türkisch, ist die agglutinierende Natur der Sprache. Im Türkischen kann viel mit nur wenigen Worten gesagt werden. Ein Wort kann viele Affixe, Endungen oder Suffixe haben und diese können auch genutzt werden um neue Wörter zu schaffen. Ein Beispiel ist der deutsche Satz „Ich werde einen Film schauen“, der in Türkisch einfach nur „Film seyredeceğim“ wäre
Die Aufzeichnungen gehen zurück bis ins Jahr 725 n.Chr.
Einige der ältesten Aufzeichnung von geschriebenem Türkisch wurden auf Gedenksteinen in Zentralasien, sowie in Regionen der Mongolei gefunden und gehen zurück bis 725, 732 und 735 n.Chr.
Türkisch kann dabei helfen andere Sprachen zu lernen
Da Turksprachen in zahlreichen zentralasiatischen Ländern gesprochen werden, nehmen Linguisten an, dass sie nur Teil einer größeren altaischen Sprachfamilie sind, dies beinhaltet Mongolisch, Koreanisch, Japanisch-Ryūkū und Tungusisch. Theoretisch bedeutet das, dass die türkische Sprache den Lernprozess von altaischen Sprachen möglicherweise vereinfachen könnte. In meiner Schulzeit habe ich zum Beispiel festgestellt, dass Türkisch und Japanisch einen sehr ähnlichen Satzbau haben.
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